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Einerseits waren sie enttäuscht über den neunten Platz, andererseits fühlten sie sich aber auch wie Sieger. Als am Samstag, 11. Februar um 14 Uhr der Vorstand des SV Schwanfeld, Klaus Scheuring gemeinsam mit Bürgermeister Richard Köth und Schirmherrin Doris Neuhoff die Siegerehrung für den U-11-Wettbewerb des Helmut-Neuhoff-Gedächtnis-Turnieres vornahm, war die Fussballjugend der DJK Gänheim - weil Letzter - als erster an der Reihe. Allerdings richteten die Redner in ihrer Kurzlaudatio den Fokus weniger auf die Turnierplatzierung als auf eine Besonderheit des Gänheimer Fußballprojektes: Sport als elementares Werkzeug zur Integration von Flüchtlingskindern in die Gesellschaft. Der SV Schwanfeld unterstützte dieses Projekt in Absprache mit den Trainern der anderen Turnierteilnehmer durch die unbürokratische Teilnahmeerlaubnis für das internationale altersgemischte Gänheimer Team. Die Kinder dankten es mit leidenschaftlichem Spiel, das zwar letztendlich den unterschwellig erwarteten Schlusslichtplatz brachte, aber immerhin einige Hoffnungsschimmer enthielt. Das Gruppenspiel gegen SG Schwebenried/Schwemmelsbach endete just in dem Moment, als Lucius Puchners Ball zum Siegtreffer ins gegnerische Tor unterwegs war. Das Netz wackelte eine Sekunde zu spät. Für die jubelnden Kids eine erste "harte" Fußballerfahrung. Im folgenden Gruppenspiel gegen den SV Unterspiesheim ging die DJK in den ersten 30 Sekunden gar mit 1:0 in Führung. Gastspieler Fynn Scheuring, der beim SV Schwanfeld spielt, aber auch Mitglied der DJK Gänheim ist, hatte ein gegnerisches Zuspiel erkannt, abgefangen und seine Mannschaft ohne zu Zögern mit einem scharfen Flachschuss in Führung gebracht. Der achtjährige Wirbelwind erzielte drei weitere Tore und wurde von den Trainern zum Spieler des Turniers gewählt. Gegen den SV Unterspiesheim hatte Gänheims Trainer Goran Mikolaj ein einziges Mal bewußt das spielstärkste Team aufgeboten und beinahe hätte es gereicht. Am Ende stand es aber 2:3 für die späteren Turniersieger. In den übrigen drei Spielen legte Mikolaj die Priorität darauf, dass alle seine Schützlinge Wettkampferfahrung sammeln konnten, wenngleich ihm diese Einsatzpolitik von den erfolgsorientierten Spielern verübelt wurde. Ihm geht es darum, die fußballerischen Fähigkeiten auch der schwächeren Kinder zu entwickeln, ohne die stärkeren zu vernachlässigen. Ein schwieriger Spagat, der Zeit und vor allem eine gewisse Anzahl von Kindern braucht, damit diese abwechselnd in leistungsorien- tierten Übungsgruppen gefordert und in heterogenen Übungsgruppen gefördert wer- den können. Hier ist die DJK-Fußballabteilung gefragt, weitere Kinder für den Fuß- ballsport zu aktivieren bzw. mit den Jugendabteilungen der umliegenden Vereine Allianzen einzugehen. Mit den Ergebnissen des Schwanfelder Turnieres sind Goran Mikolaj und auch sein Assistent Michael Hümmer aber erst einmal zufrieden. "Die anderen Mannschaften sind schon seit Jahren zusammen und wir trainieren erst ein dreiviertel Jahr. Es war die erste Erfahrung und die Kids (es spielt auch ein Mädchen) haben ihre Sache sehr gut gemacht. Jetzt heißt es weiter trainieren, trainieren, trainieren. Was wir brauchen, ist: mehr Kinder, regelmäßige aufbauende Übung wie in der Schule und weitere Spiele". Wann es zum eigenen Spielbetrieb reichen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, aber die nächste Herausforderung ist schon in Sicht: ein in Schwanfeld anwesender Funktonär des SV Kolitzheim hatte Sympathien für die Gänheimer internationale Fußballjugend und übergab prompt die nächste Einladung - für ein Feldturnier im Juni. Das Teamfoto legt den Schluss nahe, dass das vom SV Schwanfeld bestens organisierte und mit viel Herzblut ausgerichtete Turnier den Jugendlichen aus Gänheim, Aserbaidschan, Georgien, Syrien, Binsbach, Rottendorf und Schwanfeld in schöner Erinnerung bleiben wird - trotz "nur" einem Remis und drei Niederlagen und roter Laterne.

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