Turniere

Viel Licht und auch ein wenig Schatten

"Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt an Halloween" - wäre ein wenig übertrieben, um den Auftritt der DjK-Sportler bei den Bezirkseinzelmeisterschaften der Erwachsenen am 31. Oktober zu beschreiben."Schüler top, "Lehrer Flop!" ist da schon zutreffender.

Für Marco Pfister, Lucius Puchner und Stefan Scheuring war es selbstverständlich sich bei den Bezirkseinzelmeisterschaften der Erwachsenen anzumelden, die alljährlich im Herbst stattfinden. Der Trainer brachte zusätzlichen Einsatz und konnte Jonathan Puchner, Marco Köhl und Jannik Hertlein dazugewinnen. Da "die Ära der Altgedienten" offensichtlich zuende ist (erinnert sei an die Turnierleidenschaft von "Manni" Ziegler und "Mike" Kömm, aber auch Burkhard Volk und Rüdiger Amthor, gelegentlich Sven Göbel), trat Trainer Stefan Scheuring mit seinen Top-Jugendlichen der letzten zehn Jahre an. Nur einer fehlte krankheitsbedingt: Lukas Krönert. 

Aufgrund der geringen Teilnehmerzahlen wurden die Leistungsklassen A und B zur AB-Einzel-konkurrenz zusammengelegt. Lucius Puchner hatte gegen drei A- und drei B-Spieler einen sehr schweren Stand und belegte am Ende AB-Platz 7 von 9 (B-Platz 4 von 6). 

In der Doppelkonkurrenz trat keiner der drei A-Spieler an. Es kam sofort zum Halbfinalduell der BC-Doppel DjK Gänheim vs. TTC Fuchsstadt. Hier setzten sich Lucius Puchner und Marco Köhl klar und im Finale gegen das reine B-Doppel Max Dill und Christian Achtmann knapp durch. Mit zwei mental und sportlich starken Auftritten, die man so in Punktspielen von ihnen nicht gewohnt ist,  holten sie das erste Turniergold für Gänheim.

Dabei sollte es nicht bleiben. Während Trainer Stefan Scheuring in der D-Einzelkonkurrenz vor sich hindümpelte und überraschend in der Vorrunde ausschied, bereiteten die Schüler ihm und ihrem Verein wahres Tischtennisentzücken. Genau zehn Jahre nachdem zwei Väter die DjK Gänheim zur Wiederbelebung der Nachwuchsarbeit anstachelten, damit die Tischtennisleidenschaft ihrer neunjährigen Marcos auf fruchtbaren Boden fiele, beherrschten die neunzehnjährigen Marcos das Geschehen an den Tischen und holten Gold in den Konkurrenzen C und D. Kurios waren ihre Finalgegner. Marco Pfister kämpfte gegen einen gewissen Scheuring um den D-Titel, dessen Vorname aber nicht Stefan, sondern Thomas war, und Marco Köhl hatte es in C mit einem gewissen Goldstein zu tun, der wenige Jahre zuvor für ihn sogar eine Art Mentor war, nun aber klar die Grenzen aufgezeigt bekam. "Time goes by", die Zeit bleibt nicht stehen. Jugendspieler Jannik Hertlein schied wie sein Trainer bereits in der Vorrundengruppe der D-Konkurrenz aus.

Im Doppel trat der Sechzehnjährige mit seinem vierzehnjährigen Vereinskollegen Jonathan Puchner an. Das Los brachte ihnen ein Duell "Jung gegen Alt", das sie im 5. Satz mit nur zwei Bällen Differenz verloren. Marco Pfister vertraute seinem Trainer Stefan Scheuring als Doppelpartner und wurde durch dessen desolate Leistung im Finale seines zweiten Turniertitels beraubt. Statt viertes Gold kam zu dreimal Gold erstes Silber hinzu.

Ebenfalls Gold und den Titel vor Augen hatte Jonathan Puchner. An Position 1 der E-Konkurrenz gesetzt gewann er seine vier Vorrundenspiele ohne Satzverlust. Im Achtelfinale gab er den ersten Satz ab und im Viertelfinale zerstörte Noppenspieler Alexander Geld seine Träume. Ein weiterer Sieg und eine Niederlage brachten ihm am Ende den 6. Platz.

Sechs DjK-Tischtennisspieler waren an Halloween nach Mellrichstadt gefahren, ein alter und fünf junge, dreimal Gold und einmal Silber brachten sie nach Gänheim zurück. Eine derartige Präsenz und Dominanz bei einem überregionalen Turnier hat es in der DjK-Tischtennisabteilung schon lange nicht mehr oder gar noch nie gegeben. Sie ist Ernte einer zehn Jahre währenden unablässigen Jugendarbeit und der Entscheidung einiger weniger Jugendlicher, dieses Angebot anzunehmen und etwas daraus zu machen. Nur dadurch konnte die sportliche Qualität entstehen, die in Mellrichstadt voll durchschlug. Und es wäre durchaus noch mehr drin gewesen!