Mozarts letztes Konzert

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Am 3. Oktober 1965 wurde er in Stockholm geboren, den 11. Februar 2016 machte er zum denkwürdigen Tag in der Geschichte des Tischtennissports. Der Schwede Jan-Ove Waldner trat im Alter von 50 Jahren für seinen Heimatverein Sparvägens BTK zum letzen Mal an den Tisch, an dem er im Jahr 1977 im zarten Alter von zwölf Jahren erstmals in der höchsten schwedischen Liga aufgeschlagen hatte. Im letzten Pflichtspiel seiner aktiven Karriere gewann er gegen den 24 Jahre jüngeren Simon Arvidsson mit 3:2 und verlor mit 1:3 gegen Andreas Törnkvist. Waldner klopfte seinem Bezwinger auf die Schulter und hob den Schläger ein letztes Mal zum Gruß an das Publikum. Diese Niederlage berührte ihn nicht, den Magier des weißen Zelluloid, der wegen seiner Spieleleganz mit Wolfgang Amadäus Mozart verglichen wird, der in 35 Jahren auf der Welttischtennisbühne unzählige Siege und Niederlagen erlebt hat, der 1992 die olympische Goldmedaille gewann, zweimal Einzelweltmeister wurde und viermal Weltmeister mit der schwedischen Nationalmannschaft. Wie kein Zweiter hat er den Nimbus der Unbesiegbarkeit der Chinesen demontiert. Denn wo er aufschlug, mussten sie ins zweite Glied zurücktreten. Dafür wird ihm in China größte Verehrung zuteil. Dort hat er den Ehrentitel "Lao Wa" - der immer blühende Baum. 2013 hat ihm die chinesische Post als ersten und bis dato einzigen Ausländer eine eigene Briefmarke gewidmet. Den Schweden gilt er nach Ingemar Stenmark als zweitgrößter nationaler Sportler aller Zeiten. Was die Tischtenniswelt von ihm hält, hat sein europäischer "Kronprinz" Timo Boll auf den Punkt gebracht: "Er ist einfach der Beste." Jan-Ove Waldner.

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